NSU Mahnmal – Stand der Dinge

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2004 explodierte in der Kölner Keupstraße eine Nagelbombe des rechtsextremen Nationalsozialistischen Untergrund (NSU), bei dem zahlreiche Menschen zum Teil schwer verletzt wurden und wie durch ein Wunder niemand ums Leben kam. Es folgten sieben Jahre falscher Verdächtigungen durch die Ermittlungsbehörden, in deren Zentrum die Bewohner:innen und Geschäftsleute der Straße selbst standen. Erst mit der Enttarnung des NSU 2011 endete diese „zweite Bombe“, wie es einer der Betroffenen einmal nannte. Mit dem künstlerischen Wettbewerb für ein Mahnmal unternahm die Stadt Köln, unter Federführung des NS Dok, 2016 den Versuch, ein Zeichen der Erinnerung und der Anerkennung von erlittenem Leid und Unrecht zu setzen. Doch seit neun Jahren wartet der Siegerentwurf des Berliner Künstlers Ulf Aminde auf seine Umsetzung an der Ecke Keupstraße/ Schanzenstraße. Nachdem sich zum wiederholten Male gezeigt hat, dass die Stadt weder in der Lage noch willens zu sein scheint, den Eigentümer des entsprechenden Teilgrundstücks in die Pflicht zu nehmen, ist den Betroffenen der Geduldsfaden gerissen: In einem offenen Brief an die Oberbürgermeisterin forderten sie im April 2025, das Grundstück und seine Gebäude kurzfristig für eine Interimslösung zu öffnen:

https://herkesinmeydani.org/brief

Statt auf den Brief zu antworten, goss die Oberbürgermeisterin in ihrer Rede zum Jahrestag des Anschlags am 9. Juni neues Öl ins Feuer – so jedenfalls empfande es zahlreiche Zuhörer:innen, die daraufhin mit einer neuerlichen Stellungnahme an die Öffentlichkeit gingen:

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