2025 war ein ereignisreiches Jahr im Mülheimer Süden, obwohl die Grundstücke weiterhin brachliegen und die Baustellen ruhen. Doch je länger dieser Zustand dauert, desto rühriger werden Anwohner und Aktivisten, denn es wir immer deutlicher, dass hier schon lange keine Bauabsichten mehr bestehen. Stattdessen sind die Grundstücke rechts und links der Deutz-Mülheimer Straße zum Spielball von Spekulanten geworden, mit bis zu sechs Eigentümerwechseln seit 2017! Nachdem ein breites Bündnis von Initiativen im September 2024 (symbolisch) den ersten Baggersee in einer Baugrube eröffnet hatte (wir berichteten), folgte im Frühjahr dieses Jahres die Umbebennung der Straße in „Straße der Spekulanten“ https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/protest-bauruinen-koeln-muelheim-100.html
Für 2026 ist eine Kampagne zur Enteignung des Cologneo-Areals geplant (zuletzt Adler Group, jetzt Swiss Life).
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/protest-bauruinen-koeln-muelheim-100.html
https://www.geschichtswerkstatt-muelheim.de/2025/04/04/die-deutz-m%C3%BClheimer-stra%C3%9Fe-die-stra%C3%9Fe-der-spekulanten/
https://www.wohnungsnot.koeln/strasse-der-spekulanten/
https://www.geschichtswerkstatt-muelheim.de/2025/04/04/die-deutz-m%C3%BClheimer-stra%C3%9Fe-die-stra%C3%9Fe-der-spekulanten/
Während auf dem Cologneo Areal die Neubauruine vor sich hingammelt, verrotten auf dem benachbarten, sogennannten Otto-und-Langen-Quartier einige der industriehistorisch bedeutsamsten Hallen der Republik (immerhin wurde hier zum ersten Mal der Ottomotor in Serie gebaut). Die Landeseigene Grundstücksgesellschaft NRW Urban hatte das Areal zuletzt meistbietend europaweit angeboten, nachdem jedoch nur ein Gebot eingegangen war, wurde das Verfahren Mitte des Jahres als gescheitert erklärt. Nun wäre der Weg wieder frei für einen Direkterwerb durch die Stadt Köln, den der Rat auch schon einmal beschlossen hatte, sich dann aber mehrheitlich von seinem Baudezernenten überzeugen lassen hatte, dass es besser sei, das Gelände in Investorenhände zu geben, unter anderem, weil es dann „schneller gehe“ (wie man rechts und links davon sieht ;-). Voraussetzung für die Möglichkeit eines Direkterwerbs durch die Stadt wäre eine weitgehend kommunalen Zwecken und dem Gemeinwohl dienende Planung (z.B. 100 % sozialer und preisgedämpfter Wohnungsbau). Für einen Direkterwerb des Otto-und-Langen- Quartiers durch die Stadt setzt sich seit Langem der Initiativkreis Otto-Langen-Quartier ein (https://ik-otto-langen.de/). Dieser konnte zuletzt, gemeinsam mit dem Zwischendrin Köln e.V., erreichen, dass der Verein Mitte des Jahres mit seinen zahreichen „Untervereinen“ den kleineren Teil der ehemaligen KHD-Verwaltung entlang der Deutz-Mülheimer Straße beziehen konnte. Das Gebäude war 2021 von der Stadt unter Ausnutzung des Vorkaufsrechts von einem privaten Investor erworben worden. Seit Anfang 2025 residiert dort auch wieder das Theater Raum13, das bereits von 2011 bis 2021 in dem Gebäude ansässig war und maßgeblich dazu beitrug, die öffentliche Aufmerksamkeit auf diesen hinter Mauern liegenden Schatz zu lenken. https://www.raum13.com/. Beide Zwischennutzer haben 10-Jahres-Verträge unterzeichnet.

