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Nach Aschermittwoch kehrt in Köln also nun langsam wieder so etwas wie Normalität ein. Also besinnen auch wir uns zurück auf das, was in Köln auch neben dem Karneval und dem Dom wohl immer Bestand haben wird:

Die große Frage nach dem ungeliebten Infrastrukturerbe der Stadt:

Ein Straßensystem aus römischer Zeit (zugegebenermaßen eine Zuspitzung mit wahrem Kern), oder zumindest aus den 1960er und 1970er Jahren; Auto-zentriert und den heutigen Anforderungen, auch an die zu bewältigende Verkehrskapazität, schlichtweg nicht mehr gerecht werdend. Und mitten drin – die KVB.

Wirkliche physische Räume, die für eine Erweiterung der Trassen genutzt werden könnten, gibt es auf Grund der dichten Bebauung nicht und so müssen andere Wege gefunden werden, um in Köln den Umsteig auf den ÖPNV attraktiver zu machen.

So ist es nicht verwunderlich, dass Mobilität und die dafür notwendige Infrastruktur quasi ein Dauerthema der Kölner:innen und ihrer Politiker:innen ist.

Allzutief wollen wir jedoch nicht in die jüngere Verkehrsgeschichte abtauchen (Stichwort: Nord-Süd Bahn), sondern den Blick eher nach Ost und West schweifen lassen, denn auch in dieser Ausrichtung hat Köln Großes vor.

Ein Nadelöhr stellt die Gleisführung der KVB von Weiden, über die Innenstadt mit dem Neumarkt in Richtung Bensberg dar: Gleich 3 Linien teilen sich hier mitunter ein Gleis, was eine Erhöhung des Taktes auf dieser wichtigen Pendler:innenstrecke leider unmöglich macht. Doch gibt es gleich mehrere Ideen, wie die Situation angegangen werden könnte:

1) Längere Züge. – der wohl am leichtesten umzusetzende Ansatz.

Trotzdem ist es nicht gleich damit getan einfach nur weitere Wagons an die Stadtbahnen anzuhängen, denn was nutzt ein langer Zug, wenn niemand einsteigen kann? – Deshalb geht damit auch ein Umbau von Haltestellen in den Randgebieten der Strecke einher (wobei hier die Chance genutzt wurde und eine Öffentlichkeitsbeteiligung zur Verbesserung auch das Haltestellenumfelds durchgeführt wurde!)

2) Eine Verlagerung des Stadtbahn-Verkehrs in einen Tunnel.

Ein wahres städtebauliches Großprojekt in Milliardenhöhe, das seit Jahren für ordentlich Zündstoff in den öffentlichen Debatten sorgt (siehe zum Beispiel hier: https://verkehrswende.koeln/10-argumente-gegen-den-ost…) und zu dem über die Jahre hinweg diverse Gutachten und Beteiligungen durchgeführt wurden (https://www.stadt-koeln.de/artikel/66555/index.html ).

Nicht nur die Kölner Bürger:innen sind zweigespalten, sondern auch die Politik.

Seit 2022 tagt 4 Mal im Jahr ein eigens ins Leben gerufene Begleitgremium, um die jeweils neuesten Informationen gebündelt zu diskutieren, bis der Rat eine finale Entscheidung für oder gegen den Tunnelbau trifft. – laut dem offiziellen Zeitplan soll dies im Juni diesen Jahres geschehen (https://www.stadt-koeln.de/…/mitteilungen/26122/index.html), wobei dazu erwähnt werden muss, dass die Entscheidung in der Vergangenheit immer wieder weiter in die Zukunft verschoben wurde und mittlerweile erste Zweifel laut werden, ob der aktuell kommunizierte Termin dieses Mal eingehalten wird.

Wir bleiben jedenfalls gespannt und halten Sie weiter auf dem Laufenden.

(Bildrechte: © Albert Speer + Partner GmbH)

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